„Ich möchte nicht mehr so sein, wie man es von mir verlangt.“ Das war DER Impuls in meiner Entwicklung, der mir den Startschuss gab, etwas in meinem Leben grundsätzlich zu verändern. Nämlich die Rolle, die nicht zu mir passte, abzulegen um authentisch ICH zu sein, und meinen Platz im Leben auszufüllen.

„Das Mädchen, das allen gefällt“ – das war meine Rolle im Spiel des Lebens. Nur – mir gefiel diese Rolle überhaupt nicht, es war einfach anstrengend immer den Erwartungen anderer zu entsprechen um geliebt und anerkannt zu werden. Ich beschloss aus dieser Rolle auszusteigen und begann alles zu hinterfragen, ganz besonders die festen Glaubenssätze und Muster meiner Vorfahren. Das „was man wie machen sollte, tun müsste und nicht machen sollte.“

Ich merkte schnell, dass das Austauschen einer Rolle erst mal gar nicht so einfach ist. Vor allen Dingen wenn Deinen Mitspielern dieser Rollentausch nicht gefällt. Doch tief in meinem Inneren spürte ich dieses tiefe Vertrauen, dass ich es schaffen würde wenn ich mir selbst treu bleibe und meinem Herzen folge. Also übernahm ich trotz teilweise heftigen Widerständen die Verantwortung für mich, und wechselte in meine neue Rolle als „Creator meines Lebens“.

Die Gesundheit ist für mich die kostbarste Schatzkiste überhaupt. Also absolvierte ich eine Ausbildung als medizinische Praxisassistentin, wo ich viele wertvolle und prägende Erfahrungen machen durfte, und ergänzte mein Wissen durch eine Ausbildung als Berufsmasseurin. Mit den Händen zu arbeiten und mich individuell auf den Körper eines Klienten einzulassen, dem Fluss der Intuition zu folgen, bereicherte mein Leben und meine Arbeit enorm.

Irgendwann erfüllte mich meine Arbeit nicht mehr zu 100% weil ich feststellte, dass in der Schulmedizin vor allem die Symptombekämpfung im Vordergrund steht. Ich spürte aber, dass den Patienten mit einer ganzheitlichen Unterstützung viel besser geholfen werden konnte. Das war der Auslöser für meinen inneren Drang nach Weiterbildung. Als ich kurz darauf zum ersten Mal mit der Kinesiologie in Berührung kam, wusste ich sofort „Das ist es“ –

An dem Tag, an dem meine Entscheidung für die Ausbildung fiel, durchflutete mich ein unbeschreibliches Gefühl von Selbstliebe und Sonnenschein. Ich fühlte mich leicht und beschwingt, es erfüllte mein Herz so sehr, die Tür zu meiner Veränderung zu öffnen.

Und dann… soeben war ich mit meiner Ausbildung gestartet, als der schon vor einiger Zeit diagnostizierte gutartige Tumor in meinem Ohr wuchs und wuchs. Eine OP war unumgänglich. Gleichzeitig war mir sofort klar – die Kinesiologie würde mir dabei helfen diese Hürde zu meistern. Heute ordne ich diese Erfahrung unter „mich weiterbringende Lebenserfahrung“ ein.

Die OP forderte mich körperlich und mental heraus. Während dieser Zeit mit OP-Reha-Aufenthalt-Schule-Familie lernte ich meine ganz besondere spirituelle Lehrerin kennen, die mich die ganze Zeit über liebevoll begleitete und unterstützte. Sie heisst „BALANCE“, und sie zeigte mir welche wertvollen Ressourcen in mir schlummern.

Diese Ressourcen durfte ich während meines Reha-Aufenthaltes intensiv erleben und schätzen lernen:

• TIEFE KÖRPERVERBUNDENHEIT

Die plötzlichen Einschränkungen – totaler einseitiger Hörverlust und fehlendes Gleichgewicht auf der rechten Seite – verlangten mir sehr viel Akzeptanz, Verständnis und Geduld für mich selbst ab. Hinzu kam, dass ich erst wieder laufen lernen durfte. Ich lernte, den Schmerz zu akzeptieren, ihm zuzuhören und mental mit ihm zu arbeiten, um zu verstehen, was er mir sagen will. Die Stimme meines Körpers wurde immer deutlicher, ich empfand eine immer intensiver werdende Verbindung zu ihm, sodass ich Tag für Tag seine kleinen Fortschritte wahrnehmen und feiern konnte.

• MEDITIEREN

Durch die Stille wurde ich immer klarer, spürte mich in meiner ureigenen Kraft und lernte, mich auf kleine Ziele zu fokussieren. Die Meditation half mir dabei aufzustehen und weiterzugehen.

• BEOBACHTEN

Während meines täglichen Trainings beobachtete ich, wie andere Patienten ihr Programm exakt so abspulten, wie es von ihnen verlangt wurde – aber nicht, wie es sich für sie gut anfühlte. Ausserdem nahm ich wahr, dass viele Patienten sich ihrer Fortschritte gar nicht bewusst waren. Eine für mich sehr wichtige Erkenntnis, die ich für meine spätere Arbeit als Kinesiologin mitnahm.

Mein in der Reha neu erworbener Gesundheitszustand war im Alltag als Familienfrau erst mal eine Herausforderung. Meine noch vorhandenen Einschränkungen waren mir ja nicht anzusehen – ich war für die anderen einfach „wieder da“. Wieder eine Prüfung, ob ich meine neue Rolle als Creator gut gelernt hatte. So konnte ich gleich mit meinen neuen Ressourcen arbeiten und lernen Grenzen zu setzen.